Geschichte von Fertigbeton |
Zement und Beton im Altertum |
Die ersten Fertigbetone, die als Bindemittel Kalkmörtel einsetzten, wurden bereits bei Bauwerken in der Türkei und den Pyramiden in Ägypten nachgewiesen vor rund 10.000 Jahren nachgewiesen. Die Römer verbesserten die Qualität der Rezepturen und entwickelten das sogenannte „Opus Caementitium“ welches bereits eine sehr gute Druckfestigkeit aufwies.
Der “römische Fertigbeton” war von besonderer Qualität - damit erstellten Bauwerke sind noch heute zu bewundern. Dieser frühe Beton entwickelte sich rasch zum wichtigsten Baumaterial des Altertums und wurde beispielsweise bei den römischen Wasserleitungsbauten und der Kuppel des Pantheons eingesetzt. Der römische Kalkmörtel schuf somit die Basis für die Weiterentwicklung von komplizierten Strukturen wie Bogen- und Gewölbekonstruktionen. Auch große Teile des Kolosseums in Rom bestehen aus „Opus Caementitium“.
Eine wesentliche Weiterentwicklung, die von den römischen Ingenieuren gelang, war die Verwendung von Zuschlagsstoffe, die im Wesentlichen aus Ziegelsplitt bestanden und die Eigenschaft besitzen, bei Temperaturänderungen keine Risse zu bilden. Vermischt mit Gesteinskörnungen ergab dieser frühe Zementmörtel einen ausgezeichneten Fertigbeton, welcher unter anderen als Gussmauerwerk Anwendung fand. In ganz Europa entstanden in dieser „Gründerzeit“ monumentale Bauwerke aus Fertigbeton, die auch nach tausenden Jahren immer noch zu bestaunen sind: Tempel, Theater, Zisternen, Aquädukte, Wasserbauten, Thermen, Straßen, Hafenanlagen, Brücken, Tunnel und Wohnhäuser. |
In den Jahres des Mittelalter geriet der Bau mit Fertigbeton in Vergessenheit, das Wissen um das Opus Caementitium ging verloren beziehungsweise wich anderen Baustoffen. Man bevorzugte Baustoffe die am Ort der Baustelle verfügbar waren, wie Holz und Steinmaterial. Für die Errichtung von Bauten aus Stein verwendeten die Bauleute meist einen an der Luft härtenden Kalkmörtel. Für Fundamente verbaute man teilweise mit Ziegelmehl versetzte Mörtel. |
Fertigbeton in der Neuzeit |
Ab Mitte des 17. Jahrhunderts florierte der Handel mit Tuffgestein zwischen Deutschland und den Niederlanden. Die Holländer mahlten das poröse vulkanische Gestein. Genannt wurde dieses Bindemittel “Trass”. Mit dem Gesteinsmehl lässt sich ein Mörtelbeton herstellen der unter Beigabe von Wasser abbindet.
Die Entwicklung des modernen Fertigbetons begann am Ende des 18. Jahrhunderts mit dem Engländer John Smeaton welcher den ersten selbsterhärtenden, hydraulischen Kalk entwickelte. Auf diesen Erkenntnissen konnte Joseph Aspdin aufsetzen und den eigentlichen Portlandzement entwickeln für welchen er 1824 das Patent erhielt. Die Produktqualität konnte wesentlich durch den Prozess des Sinterns verbessert werden – die Härte des Zementes und folglich Fertigbetons wurde dadurch wesentlich erhöht.
Ein Quantensprung bei der Verbesserung des Betons gelang dem Erfinder Joseph Monier (Patent: 1867), der Eisenteile in den Fertigbeton eingoss. Nun konnte dieser auch Zugkräfte aufnehmen. Im 19. und vor allem im 20. Jahrhundert wurden die Rezepturdesign und die Produktionsprozesse von Fertigbeton laufend verbessert - ein wesentlicher Grund dafür, dass Beton heute der Universalbaustoff unserer Zeit werden konnte. Ob Wohnbauten, Brücken, Straßen oder Tunnels – mit Beton lassen sich alle Bauvorhaben umsetzen.
Heute ist Fertigbeton des Hightech-Bauprodukt des 21. Jahrhunderts. Belastbarkeit, Stärke, Flexibilität und Langlebigkeit zeichnen dieses einzigartige Baumaterial aus. Seine Vielseitigkeit und die lange Haltbarkeit wissen Bauherren und Architekten seit Generationen zu schätzen. Und trotzdem entwickelt sich die Betontechnologie stetig weiter. Selbstverdichtender, fließfähiger, lichtdurchlässiger Beton sowie Farbbeton sind die jüngsten spektakulären Beispiele dieser Entwicklung. |
Erfahren Sie hier mehr über Fertigbeton und dessen Anwendungsmöglichkeiten! |